Mittwoch, 12. Mai 2004
Psychische Belastung bei der Arbeit
Die Beurteilung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist nicht einfach und zu Recht wird häufig eine Psychologisierung der Arbeitswelt befürchtet. Weil Stress eine subjektive Größe ist läßt sie sich auch von Außenstenden nicht messen, lediglich die Symptome wie Hormonauschüttungen, Blutdruck etc. sind Meßinstrumenten zugänglich. - Aber ist es für die betriebliche Praxis überhaupt notwendig objektive Meßergebnisse zu haben? Geht es nicht vielmehr um einen Verbesserungsprozess am Arbeitsplatz?

Das Demand-Control-Modell von Karasek und Theorell wurden von dem Soziologen Robert A. Karasek in enger Zusammenarbeit mit dem schwedischen Kardiologen und Sozialepidemiologen Töres Theorell entwickelt es ist das weltweit am besten untersuchte Modell zur Entstehung von arbeitsbedingten Erkrankungen durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Die Wissenschaftler gehen davon aus, daß die psychischen Anforderungen auf einem hohen Niveau im Gleichgewicht sein müssen, damit die Gessundheit erhalten beibt.

Die Wissenschaftler den Bereich des "high-strain" als besonders rrisikoträchtig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen identifiziert.

PS: Ich habe hier einen Fragebogen zum screenen psychischer Belastungen hereingestellt: ScreeningpsychischeBelastungen (pdf, 44 KB)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Normen zur Maschinensicherheit (Teil I)
Mich wundert, daß selbst "Fachleuten" nicht klar ist welche Normen bei der Zertifizierung von Maschinen anzuwenden sind, dabei ist die Rechtslage doch klar - Nur Normen die zum Zeitpunkt des Inverkehr bringens von der EU mandatiert sind lösen die Konformitätsvermutung aus.

Einerseits kann und will die EU nicht das "Inverkehrbringen" der Produkte nicht bis in das Kleinste regeln, andererseits darf die EU hoheitliche Aufgaben nicht privaten Organisationen überlassen. Was ist also die Lösung? - Die EU erteilt den Normunginstituten ein Mandat zur Erstellung einer Norm und diese Norm löst dann die Vermutung der Konformität (presumption of conformity) bei den Aufsichtbehörden der Mitgliedsstaaten aus. Diese Konformitäts vermutung kann dann jedoch auch wieder zurückgezogen werden.

Beispiel: Die Norm von der CEN: "EN ISO 11554:2003 Optics and optical instruments - Lasers and laser-related equipment - Test methods for laser beam power, energy and temporal characteristics (ISO 11554:2003)" vom 20.04.2004 die Komission schreibt dazu: "Warning : The presumption of conformity, conferred by standard EN ISO 11554 of 1998 published in the Official Journal of the European Communities C 165, 11.06.1999, ends from the date of this publication."

Etliche Normen werden mit der letzten Veröffentlichung im Amtsblatt der EU ganz oder in Teilen ungültig, ein Punkt der vielen in Firmen nicht bekannt ist. - Ja viele Konstrukteure wissen noch nicht einmal, daß erst die Veröffentlichung einer Norm im Europäischen Amtblatt bei der staatlichen Aufsicht die Konformitätsvermutung auslöst. - Erst diese Konformitätsvermutung macht aber eine Maschine oder ein Gerät vekehrsfähig und somit dürften eine Menge Hersteller ein Haftungsproblem haben.

P.S. Jetzt glaub ich, daß dieser Teil in Ordnung ist - über Fragen und Anregungen dazu würde sehr freuen

... link (0 Kommentare)   ... comment


Pierre Bourdieu - Die feinen Unterschiede
Lesend im Waschsalon
Eine wirklich dicke "Schwarte", aber lesenswert. Der Autor arbeits hier mit zahlreichen Belegen: Tabellen, Diagrammen, Fotos und stellt die unterschiedlichen Schichten (Klassen?) einandergegenüber. Bourdieu entwickelt hier sein Habituskonzept ("... Habitus als Erzeugungsprinzip objektiv klassifizierbarer Formen von Praxis und Klassifikationssystem ...").

Ein interessanter Ansatz und Pflichtlektüre für Jemanden der Gesellschaftanalyse betreiben will, besonders in einer Zeit der neuen Ausdifferenzierung nach Besitz und Bildung, d.h. in einer Zeit in der das Bürgertum das klassenkämpferische Potential in sich entdeckt. In einer Zeit der Neoliberalenwende, in der die Ideen Hayeks und Friedmanna zur herrschenden Lehre geworden sind.

Die Globalisierung geht mit dem Nepotismus einher. Und woran erkennt man den Vetter? Natürlich am richtigen Stallgeruch, der sich an den Vorlieben, am Habitus, eben den feinen Unterschieden festmacht. Sind die Grenzen wirklich durchlässiger geworden? Ist nicht ein Bundesbankpräsident Welteke nicht zuletzt an den feinen Unterschieden gescheitert?

Für jeden der Karriere machen bzw. überhaupt Überleben will empfiehlt sich Mimikry - ein nahtloses elegantes mitsurfen auf den Trendwellen. Die Jenigen aber die sich nicht auf dem Brett halten können dürfen auf keine Gnade hoffen.

... link (0 Kommentare)   ... comment