Montag, 10. Mai 2004
Wir sind alles Neanderthaler - Stress (Teil I)
Die wenigen Jahrhunderte des Lebens in Städten und des Umgangs mit der Technik haben kaum Spuren in unserem Verhaltensrepertoire haben noch kaum Spuren hinterlassen. Kein Problem? - Naja, viele Verhaltenweisen, Muster und Irrungen haben ihre Wurzeln in unserem Neanderthaler-Erbe.

Ein Beispiel? - Die Stressreaktion: Für einen Steinzeitmenschen war es überlebensnotwendig bei Gefahr sich: entweder auf Verteidigung oder Flucht vorzubereiten. Also wird beispielsweise Blut (und damit Energie) aus dem Hirn abgezogen und in die Muskeln gepumpt, das reflektierende Großhirn übergibt seine Herrschaft an die "primitiveren" Hirnteile, der Blick verengt sich und stellt sich auf die Ferne ein und die Durchblutung der Haut wird vermindert (um Blutverlust zu vermeiden). Doch wo erleben wir Stress? Im Auto, im Büro, bei der Arbeit kurz an Orten an denen Flucht oder Verteidigung die falschesten Reaktionen wären.

Die jenigen die ruhig, besonnen und nachdenklich waren hat der "Tiger" gefressen der sich im Gebüsch versteckt hat - wir sind also die Nachfahren derer die emotional und instinkthaft auf drohende Gefahren reagieren. Bei Menschen an Ruhe und Besonnenheit zu appellieren ist also ein Appel an ein Erbgut über das wir nicht mehr verfügen.

Auch die Wahrnehmung unserer Umwelt, die Schätzung von Risiken etc. sind noch auf Steinzeitniveau.

... comment