Samstag, 19. Juni 2004
Viele Runden
Eine wichtige Stütze der herrschenden Lehre ist die Spieltheorie - wikipedia schreibt hierzu: "Die Spieltheorie (engl. game theory) ist ein Teilgebiet von Mathematik, Operations Research und der Wirtschaftswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Analyse von Handlungsstrategien in Systemen mit vorgegebenen Regeln ("Spielen"). Dazu untersucht die Spieltheorie vorhergesagtes und tatsächliches Verhalten von Akteuren in Spielen und leitet optimale Strategien her.

Neben der abstrakten und theoretischen Behandlung von Strategiespielen hat die Spieltheorie auch Anwendungen in den Wirtschaftswissenschaften. Dabei wird z.B. die Marktwirtschaft als ein 'Spiel' angesehen, in dem die Handelspartner als 'Spieler' einen höchstmöglichen Gewinn zu erwirtschaften suchen."


Die Parole der Wirtschaftswissenschaftler ist ja seit David Ricardo: "Vereinfachen, vereinfachen, vereinfachen!" leider werden hierbei regelmäßig wesentliche Parameter über Board geworfen. Zum Beispiel, dass Transaktionen zwischen den Wirtschaftssubjekten (Menschen, Unternehmen etc.) nicht nur über eine Runde gehen sondern über viele. Besonders werden die Veränderungen beim "Gefangenendilemma" deutlich, einer Abstraktion des alltäglichen Falles das die beiden Akteure im Augenblick der Transaktion den Partner nicht kontrollieren können und dass ein Handelnder im Falle eines Betruges mehr zugewinnen gewinnen hat als wenn er ehrlich ist - so lange sein Partner ehrlich ist (ttp://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenendilemma).

Nur wird oft übersehen, daß die Transaktionen zwischen den Wirtschaftssubjekten nicht nur über eine Runde, sondern über viele Runden gehen. Ihm Falle des Gefangenendilemmas siegte übrigens in einer Computersimulation das schlichte Programm "Tit for tat"(Wie Du mir, so ich Dir), das folgende wesentliche Charaktermerkmale hat:

- es ist freundlich, denn es betrügt nie zu erst
- es ist reizbar, denn es rächt sich sofort
- es ist versöhnlich, den es trägt nicht nach
- es ist leicht durchschaubar, den es ist nicht besonders kompliziert
- es ist kooperativ

alles Verhaltensweisen die auch uns Menschen gut anstehen würden. Doch die herrschende Lehre der Wirtschaftswissenschaften sieht immer den Menschen der den kurzfristigen, aktuellen Erfolg sucht.

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