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Dienstag, 29. Juni 2004
Wenn das Reptil ins Lenkrad greift
arglos, 01:45h
Warum Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nicht den Regeln der Vernunft gehorchen / Friedhelm Schwarz, März 2004 Rowohlt
Es gibt einige Bücher über die ärgert man sich, dieses gehört dazu. Dabei hab ich dieses Buch ganz zielgerichtet gekauft: Ich hatte eine Besprechung des Buches in meinem Lieblingsender wdr5 gehört, anschließend nach weiteren Rezensionen geoogled und bin schließlich zur Buchhandlung um dieses Buch für 9,90 ? zu erwerben.
Die ersten Seiten haben mich bereits enttäuscht, eine dringende Frage stieg in mir auf: Wann kommt der Autor den auf den Punkt? Jetzt bin ich zwar viele Seiten weiter habe aber noch immer nicht die Stelle gefunden. Der Autor bringt einfach keine Belege für seine Thesen und zum großen Teil ist das von ihm angebotene auch einfach nur alter Wein in neuen Schläuchen - so wenn er Dinge bringt, die lange vor ihm Paul Watzlawick besser und fundierter beschrieben hat. Zunächst war ich ja bereit dem Autor kleine Ungenauigkeiten zu vergeben, beispielweise wenn der Autor die Verleihung des Nobelpreises an Kahnemann vom Jahr 2002 in das Jahr 2003 verlegt. Doch der Autor neigt gelinde gesagt zu einer sehr freien Interpretation. - So an der Stelle (S.86) bei der er die Whitehall Sudie (Robert Karasek, Tönes Theorell) als eine Neidstudie auffasst: "Neid kann aber auch krank machen. Wer in der Hierarchie unten steht, bekommt eher Herzkrankheiten als Menschen in gehobenen Positionen. Und das hat weder etwas mit der Schwere der Arbeit noch mit den Belastungen zu tun, sondern einzig und allein mit dem gesellschaftlichen Status. Dies ist unter anderem das Ergebnis einer Studie, in der Forscher die Krankengeschichten von 27.000 Staatsangestellten im Londoner Distrikt Whitehall verglichen haben."
Dolle Sache denkt sich der Leser, hier haben also Forscher nachgewiesen, das Neid krank macht. Nur hat die Studie etwas ganz anderes untersucht und ist auch aus einem ganz anderen Grunde bedeutsam: Der amerikanische Soziologe Karasek und der schwedische Epidemiologe Theorell, haben hier nämlich an einer Längsschnittstudie (Menschen über viele Jahre beobachen) ihr Control-Demand-Modell verifiziert. Es dreht ich also nicht um Neid sonder um die Frage ob die Steuerungmöglichkeiten und die Aufgabenanforderungen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
Wenn man also bei den in diesem Buch Thesen nach bohrt hört man regelmäßig heisse Luft heraus zischen - schade eigentlich den das Thema gibt soviel her und man kann nicht oft genug sagen, das Wirklichkeit ein Konstrukt ist.
Es gibt einige Bücher über die ärgert man sich, dieses gehört dazu. Dabei hab ich dieses Buch ganz zielgerichtet gekauft: Ich hatte eine Besprechung des Buches in meinem Lieblingsender wdr5 gehört, anschließend nach weiteren Rezensionen geoogled und bin schließlich zur Buchhandlung um dieses Buch für 9,90 ? zu erwerben.
Die ersten Seiten haben mich bereits enttäuscht, eine dringende Frage stieg in mir auf: Wann kommt der Autor den auf den Punkt? Jetzt bin ich zwar viele Seiten weiter habe aber noch immer nicht die Stelle gefunden. Der Autor bringt einfach keine Belege für seine Thesen und zum großen Teil ist das von ihm angebotene auch einfach nur alter Wein in neuen Schläuchen - so wenn er Dinge bringt, die lange vor ihm Paul Watzlawick besser und fundierter beschrieben hat. Zunächst war ich ja bereit dem Autor kleine Ungenauigkeiten zu vergeben, beispielweise wenn der Autor die Verleihung des Nobelpreises an Kahnemann vom Jahr 2002 in das Jahr 2003 verlegt. Doch der Autor neigt gelinde gesagt zu einer sehr freien Interpretation. - So an der Stelle (S.86) bei der er die Whitehall Sudie (Robert Karasek, Tönes Theorell) als eine Neidstudie auffasst: "Neid kann aber auch krank machen. Wer in der Hierarchie unten steht, bekommt eher Herzkrankheiten als Menschen in gehobenen Positionen. Und das hat weder etwas mit der Schwere der Arbeit noch mit den Belastungen zu tun, sondern einzig und allein mit dem gesellschaftlichen Status. Dies ist unter anderem das Ergebnis einer Studie, in der Forscher die Krankengeschichten von 27.000 Staatsangestellten im Londoner Distrikt Whitehall verglichen haben."
Dolle Sache denkt sich der Leser, hier haben also Forscher nachgewiesen, das Neid krank macht. Nur hat die Studie etwas ganz anderes untersucht und ist auch aus einem ganz anderen Grunde bedeutsam: Der amerikanische Soziologe Karasek und der schwedische Epidemiologe Theorell, haben hier nämlich an einer Längsschnittstudie (Menschen über viele Jahre beobachen) ihr Control-Demand-Modell verifiziert. Es dreht ich also nicht um Neid sonder um die Frage ob die Steuerungmöglichkeiten und die Aufgabenanforderungen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.
Wenn man also bei den in diesem Buch Thesen nach bohrt hört man regelmäßig heisse Luft heraus zischen - schade eigentlich den das Thema gibt soviel her und man kann nicht oft genug sagen, das Wirklichkeit ein Konstrukt ist.
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