Donnerstag, 29. Juli 2004
Zum Geburtstag Ludwig Feuerbachs
arglos, 10:39h
Viele kennen Feuerbach heute nur als Stichwortgeber für Karl Marx - ich denke aber Feuerbach ist es auch heute noch wert gelesen zu werden. Er ist heute aktueller den je!
Zunächst mal sein Verweiß auf die Leiblichkeit, welcher Gesundheitsprediger oder Koch weiß schon das der Spruch der Mensch ist was er ißt." von Feuerbach ist? Leider werden Feuerbachs Schriften heute kaum noch aufgelegt.
Für Feuerbach stehen die Sinne in der Mitte seiner Philosophie:
"Wenn die alte Philosophie zu ihrem Ausgangspunkt den Satz hatte: Ich bin ein abstraktes, ein nur denkendes Wesen, der Leib gehört nicht zu meinem Wesen, so beginnt dagegen die neue Philosophie mit dem Satze: Ich bin ein wirkliches, ein sinnliches Wesen: Der Leib gehört zu meinem Wesen; ja, der Leib in seiner Totalität ist mein Ich, mein Wesen selber."
"Die Wahrheit wir Euch frei machen!" Feuerbach erlebte dies auf eine höchst doppelsinnigeweise, denn wegen seiner Religionskritik wurde er aus dem Staatsdienst gefeuert. Er hatte das Glück vermögend zu heiraten und konnte seine wichtigen Werke als Privatgelehrter verfassen. Ein Glück für den vor 200 Jahren geborenen Privatgelehrten und für uns. Wir dürfen nicht übersehen, das auch noch heute die Macht der Religion stark ist: Wollen nicht viele Moslems die Scharia zur Basis der allgemeinen Gesetzgebung machen und besteht nicht diese Bestrebung das Christentum in der Europäischen Verfassung zu verankern? Was soll der Gottesbezug in der Europäischen Verfassung?
Man braucht ihn gerade in einer Zeit in der alle Welt eine spirituelle Renaissance, in der Fromme aller Coleur ihren Fanatismus huldigen, auch dies hat bereits Feuerbach erkannt: Die Religion ist das Verhalten des Menschen zu seinem eignen Wesen - darin liegt ihre Wahrheit und sittliche Heilkraft - aber zu seinem Wesen nicht als dem seinigen, sondern als einem andern, von ihm unterschiednen, ja entgegen gesetzten Wesen - darin liegt ihre Unwahrheit, ihre Schranke, ihr Widerspruch mit Vernunft und Sittlichkeit, darin die unheilschwangere Quelle des religiösen Fanatismus, darin das oberste, metaphysische Prinzip der blutigen Menschenopfer, kurz, darin der Urgrund aller Greuel, aller schaudererregenden Szenen in dem Trauerspiel der Religionsgeschichte.
und noch ein Zitat von Feuerbach, weil es auch mein Motto sein könnte:
Der Zweck meiner Schriften ... ist: die Menschen aus Theologen zu Anthropologen, aus Theophilen zu Philanthropen, aus Kandidaten des Jenseits zu Studenten des Diesseits, aus religiösen und politischen Kammerdienern der himmlischen und irdischen Monarchie und Aristokratie zu freien, selbstbewußten Bürgern der Erde zu machen. Aus Feuerbachs "Vorlesungen über das Wesen der Religion", 1848/49
Zunächst mal sein Verweiß auf die Leiblichkeit, welcher Gesundheitsprediger oder Koch weiß schon das der Spruch der Mensch ist was er ißt." von Feuerbach ist? Leider werden Feuerbachs Schriften heute kaum noch aufgelegt.
Für Feuerbach stehen die Sinne in der Mitte seiner Philosophie:
"Wenn die alte Philosophie zu ihrem Ausgangspunkt den Satz hatte: Ich bin ein abstraktes, ein nur denkendes Wesen, der Leib gehört nicht zu meinem Wesen, so beginnt dagegen die neue Philosophie mit dem Satze: Ich bin ein wirkliches, ein sinnliches Wesen: Der Leib gehört zu meinem Wesen; ja, der Leib in seiner Totalität ist mein Ich, mein Wesen selber."
"Die Wahrheit wir Euch frei machen!" Feuerbach erlebte dies auf eine höchst doppelsinnigeweise, denn wegen seiner Religionskritik wurde er aus dem Staatsdienst gefeuert. Er hatte das Glück vermögend zu heiraten und konnte seine wichtigen Werke als Privatgelehrter verfassen. Ein Glück für den vor 200 Jahren geborenen Privatgelehrten und für uns. Wir dürfen nicht übersehen, das auch noch heute die Macht der Religion stark ist: Wollen nicht viele Moslems die Scharia zur Basis der allgemeinen Gesetzgebung machen und besteht nicht diese Bestrebung das Christentum in der Europäischen Verfassung zu verankern? Was soll der Gottesbezug in der Europäischen Verfassung?
Man braucht ihn gerade in einer Zeit in der alle Welt eine spirituelle Renaissance, in der Fromme aller Coleur ihren Fanatismus huldigen, auch dies hat bereits Feuerbach erkannt: Die Religion ist das Verhalten des Menschen zu seinem eignen Wesen - darin liegt ihre Wahrheit und sittliche Heilkraft - aber zu seinem Wesen nicht als dem seinigen, sondern als einem andern, von ihm unterschiednen, ja entgegen gesetzten Wesen - darin liegt ihre Unwahrheit, ihre Schranke, ihr Widerspruch mit Vernunft und Sittlichkeit, darin die unheilschwangere Quelle des religiösen Fanatismus, darin das oberste, metaphysische Prinzip der blutigen Menschenopfer, kurz, darin der Urgrund aller Greuel, aller schaudererregenden Szenen in dem Trauerspiel der Religionsgeschichte.
und noch ein Zitat von Feuerbach, weil es auch mein Motto sein könnte:
Der Zweck meiner Schriften ... ist: die Menschen aus Theologen zu Anthropologen, aus Theophilen zu Philanthropen, aus Kandidaten des Jenseits zu Studenten des Diesseits, aus religiösen und politischen Kammerdienern der himmlischen und irdischen Monarchie und Aristokratie zu freien, selbstbewußten Bürgern der Erde zu machen. Aus Feuerbachs "Vorlesungen über das Wesen der Religion", 1848/49
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