Donnerstag, 8. Juli 2004
Am Karlstein
Die golden Hochzeit meiner Eltern bot mir eine Gelegenheit ein mal mehr Erinnerungen nach zu hängen. Wärend die Familie einen kleinen Verdauungsspaziergang rund um den Parkplatz des Wirtshauses zur "Schönen Aussicht" bei Horberg machten. Nutzte ich die Gelegenheit den Karlstein zu erklimmen und meinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Blick vom Karlstein nach Osten
So ganz konnte ich jedoch das Entzücken anderer nicht teilen, denn ich habe den Scharzwald anders in Erinnerung. Viele Grenzertragsflächen mußten Christbaumkulturen weichen und so ist die schöne Mosaikbildung von Wäldern, Weiden und kleinen Ackerfflächen, vielerorts einer monotonen Nadelholzlandschaft gewichen. Dabei war dieser Prozess in meiner Jungend schon längst im Gange, von der Reutewirtschaft mit dem im Frühjahr herrlich gelbblühenden Ginster habe ich nur noch Reste erlebt und das hier früher Eichen geschält wurden um Gerberlohe zu gewinnen weiß ich nur noch aus dem Museum.

Eigentlich schade, das so vieles verlohren geht - oft wird aus zweifelhaften Gründen, das Kind mit dem Bade ausgeleert - dafür wird sich aber mit Vehemenz gegen die Windkraft gewehrt.
Der Karlstein bei Hornberg
Wie wohl der Herzog Karl von Württemberg diesen Anblick erlebt hat als er in einem Anfall von Romantik diesen einst höchsten Gipfel Württembergs am 23. Juli 1770 bestieg?

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